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Quellen: >> siehe Veröffentlichungen, Bilder und Text übernommen aus Heft 22/23,
[3.22/23]
"Denzlingen, Vergangenheit, Gegenwart, Zukunft, Heft 22/23, Jahrgang 1995",
Texte: Otto Berger, Hartmut Nübling

Die Mahlmühle und Bäckerei "Giese-Beck"

Mühle und Bäckerei, betrieben vom „Giese-Beck", seit 1717 im Besitz der Familie Giese - Hauptstr. 146

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Giese-Beck 
 

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Wasserfall beim Giese-Beck,
heute Mühlen-Cafe
 

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Die ehemalige Getreidemühle im heutigen Mühlen-Cafe war lange im Besitz der Familie Giese. Deshalb wurden die Besitzer „s'Giese-Becke" genannt, auch wenn in den letzten dreißig Betriebsjahren die Familie Trenkle hieß. Die älteste Erwähnung des Namens Giese im Zusammenhang mit der Mühle stammt aus einem Brief vom 23. Mai 1717. Darin haben Jacob Giese und Hanns Jacob Steinhäusler, der Müller von Langendenzlingen, klagend an das Oberamt in Emmendingen geschrieben. Zur ersten Anlage dieser Mahlmühle, zu der ein unterschlächtiges Wasserrad mit 5 m Durchmesser gehörte, geben die Amtsakten keinen Aufschluß.

Im Wasserrechtsbuch ist mit dem Datum vom 19. Juni 1907 Leopold Giese, Müller in Denzlingen, als Besitzer die Genehmigung zum Betreiben der Mühle erteilt worden. Handschriftlich ergänzt ist dann, mit dem Datum vom 22.5.48, Erna Trenkl geb. Giese, Witwe, als Besitzerin eingetragen.

Diese Mühle wurde auch noch in den Jahren nach dem 2. Weltkrieg nach dem Prinzip der Kundenmühle betrieben. Die Landwirte lieferten das Korn zum Mahlen ab. Die beim Mahlvorgang anfallende Kleie nahmen sie mit. Die Kleie wurde unter das Viehfutter gemischt. Für die Mehlmenge bekamen sie eine Gutschrift, eine sogenannte Brotkarte. In vereinbarten Zeitabständen, z. B. dreimal in der Woche, lieferte die Bäckerei Giese eine entsprechende Anzahl an 4 Pfund Brotlaiben nach Hause wobei viele Kunden außerhalb von Denzlingen, in Wildtal, Glottertal, Suggental und Sexau wohnten.

(Anmerkung der Red.: Statt einer Brotkarte war auch ein kleines Buch, das sogenannte "Brotbiechli" in Gebrauch, in dem jedes Brot notiert wurde, das ein Kunde in der Bäckerei selbst geholt hatte. Danach wurden später das gelieferte Mehl gegen das bezogene Brot abgerechnet).

Im Jahr 1973 wurde der Mühlenbetrieb aufgegeben. Das Wasserecht ist durch eine Verzichtserklärung der Berechtigten am 23. November 1978 erloschen.

 

   
  Die Anlage in Zahlen:
 
Die Anlage hatte einen Oberwasserkanal mit beiderseits festen Wänden bis an das untere Ende der Turbinenkammer.    
Lichte Breite der Turbinenkammer    1,85 m
Streichwehr (Überlauf) in der rechtsseitigen Wand des Oberwasserkanals, oberhalb der Einlaufschleuse    
Breite   3,55 m
Überfall nach dem Leer- und Umlaufkanal in der rechtsseitigen Wand der Turbinenkammer unterhalb der Einlaufschleuse   3,60 m
Lichte Breite des Überfalls   2,60 m
Leer- und Umlaufkanal vom Streichwehr rechts neben der Turbinenkammer hinziehend    
Länge   19,00 m
Unterwasserkanal (Glotter) von der Sohle der Turbinenkammer bis zur Vereinigung mit dem Leer- und Umlaufkanal    
Länge   4,00 m
Breite   1,85 m

Ab 1907 wurde eine Francis-Zwillings-Turbine betrieben, mit liegender Achse in der Bachrichtung in gemauerter und überdachter Kammer, auf der nördlichen Seite des Mühlengebäudes.

Annahmen:

Gefälle:   2,10 m
Wassermenge
skl = Sekundenliter (Liter pro Sekunde)
  750 skl
Größte Nutzleistung   16 PS
Umdrehungen in der Minute   140

Am 20. Febr. 1941 wurde eine Voith-Francis-Turbine mit liegender Welle und Betonsaugrohr nach dem Unterwasser in der Turbinenkammer genehmigt. Sie hatte folgende Angaben:

Schluckfähigkeit
skl = Sekundenliter (Liter pro Sekunde)
  850 skl
Nutzgefälle   2,10 m
Ausbauleistung   19 PS

 

     


Dr Müller


An unserm Glotterbach
stehn Hüser Dach an Dach,
s zieht e Sträßli vu obera
bis uf s'Giesi s Miehli na
am e kleine Bach.

S goht e schöni Bruck
mit eme Gländerschmuck
über dr Bach in Hofplatz ni,
s fahre Wäge groß un glei
über selli Bruck.

Denn zum Giese Beck
bringe si d Weizesäck,
der vermahlt s zu Mehl und Schrot,
bacht au Gipfili un Brot,
unser Giese Beck.

Unterm Miehiletor
stoht er brait devor,
gwichtig, groß, e stramme Ma,
luegt er alli freündlig a,
unterm Miehlitor.

Kummt un goht wer mag,
bietet „Guete Tag!",
gli bim Handschlag geh.
„Au ne guete, no sin s zwee!"
Kummt un goht wer mag.

Unser täglich Brot
überm Huestor stoht.
Gib uns Gott, daß alli Tag
s ehrlich bete helfe mag
täglich zum e Brot.

Hubert Baum

   


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Update 10-06-2022 07:47 RZ